Deutschlands Vorreiterrolle bei der Vierten Reinigungsstufe: Immer mehr Kläranlagen setzen auf die bewährten Technologie-Bausteine von HUBER
Seit 1. Januar 2025 ist sie nun in Kraft – die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL). Einer der zentralen Punkte ist die flächendeckende Einführung der vierten Reinigungsstufe in Europa. Diese betrifft alle Kläranlagen größer 150.000 EW und größer 10.000 EW in sensitiven Gebieten, welche von den Mitgliedsstaaten bis Ende 2030 festgelegt werden müssen.
Deutschland, allen voran Baden-Württemberg, hat hier bereits eine wichtige Vorreiterrolle übernommen und in den vergangenen Jahren schon etliche Kläranlagen um eine Vierte Reinigungsstufe erweitert. Viele dieser ersten großtechnischen Pionieranlagen setzen dabei auf die bewährten Technologie-Bausteine von HUBER.
Vierte Reinigungsstufe Westerheim bereits seit 2015 in Betrieb
So zum Beispiel die Kläranlage Westerheim auf der Schwäbischen Alb, welche als eine der ersten Kläranlagen Deutschlands schon 2015 eine Vierte Reinigungsstufe erhielt. Dort schützen die beiden HUBER Sandfilter CONTIFLOW® die nachgeschaltete Aktivkohlestufe vor Schmutz- und Störstoffeintrag.


Lonsee: Vorfiltration ist gleichzeitig Flockungsfiltration
Auch schon seit 2020 in Betrieb ist die Vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Lonsee/Halzhausen. Wie in Westerheim fungieren hier die insgesamt 6 HUBER Sandfilter CONTIFLOW® als zuverlässige Vorfiltration vor der Aktivkohlestufe und übernehmen zusätzlich noch die Funktion der Flockungsfiltration für die Phosphorelimination.
Klärwerk Uhldingen-Mühlhofen: 24 HUBER Aktivkohlefilter CONTIFLOW® GAK
Deutschlands bisher größte Verfahrenskombination aus Ozonierung und Aktivkohlefiltration wurde 2023 auf dem Klärwerk Uhldingen-Mühlhofen in Betrieb genommen. HUBER hat hier die Aktivkohle-Stufe mit insgesamt 24 HUBER Aktivkohlefiltern CONTIFLOW® GAK für die biologische Nachfiltration und Adsorption geliefert. Der Ozonreaktor erhielt darüber hinaus die bewährte HUBER Drucktür TT7.
Im Jahr 2024 leitete das Klärwerk Uhldingen-Mühlhofen über 6.5 Mio. m³ gereinigtes Abwasser in den Überlinger See ein. Dieser Teil des Bodensees versorgt rund vier Millionen Menschen in weiten Teilen Baden-Württembergs mit jährlich etwa 135 Mio. m³ Trinkwasser.
Kläranlage Bickenbach: Hessens modernste Vierte Reinigungsstufe
Auch in Bickenbach hat man sich für das so genannte „Kombi-Verfahren“ aus Ozonierung und Aktivkohlefiltration entschieden und im April 2025 erfolgreich in Betrieb genommen.
Zusammen mit der vorgeschalteten Tuchfiltration ist es laut Betreiber die derzeit modernste Vierte Reinigungsstufe in Hessen.
Immer noch beachtlich hohe Eliminationsleistung im fünften Betriebsjahr
Bei der Kläranlage Fridingen mit ihren angeschlossenen 5.300 EGW dürfte es sich sehr wahrscheinlich um die kleinste Kläranlage Deutschlands handeln, welche bisher mit einer großtechnischen Vierten Reinigungsstufe ausgerüstet wurde.
Sie wurde bereits im Jahr 2020 in Betrieb genommen und besteht aus zwei HUBER Aktivkohlefiltern CONTIFLOW® GAK 72, welche täglich etwa 700 m³ Abwasser aufbereiten.
Nach vier Jahren Betrieb wurde im November 2024 mit 88 % eine immer noch sehr beachtlich hohe Eliminationsleistung erreicht, weshalb über einen zeitnahen Austausch der Aktivkohle noch nicht nachgedacht werden muss.
Gerade für kleinere Kläranlagen wie Fridingen sind GAK-Verfahren ideal als 4. Reinigungsstufe. Die Aktivkohlefilter lassen sich einfach nachrüsten und benötigen keine aufwändige Kohle-Dosiertechnik. Zusätzlich kann die granulierte Aktivkohle, im Gegensatz zur Pulveraktivkohle, reaktiviert und danach größtenteils wiederverwendet werden, was für Betreiber, wie die Gemeinde Fridingen, eine deutliche Kosteneinsparung bedeutet.
Abwasserverband Mittlerer Rheingau: PAK-Direktfiltration mit HUBER Tuchfilter RotaFilt®
Der Abwasserverband Mittlerer Rheingau geht bei der Wahl seiner neuen Vierten Reinigungsstufe einen anderen Weg und setzt auf der Verbandskläranlage Geisenheim auf ein platzsparendes, flexibles Pulveraktivkohle-Verfahren.
Dabei hat man sich für das Verfahren der PAK-Direktfiltration entschieden, bei dem Pulveraktivkohle (PAK) in ein vorgeschaltetes Kontaktbecken gegeben wird und die beladene Pulveraktivkohle anschließend nach Fällmittelzugabe mit Hilfe einer zweistraßigen Tuchfiltration abgeschieden wird.
Konkret wurden in Geisenheim zwei HUBER Tuchfilter RotaFilt® 2700 installiert, welche mit einem speziellen Mikrofaserpolstoff zum optimalen Rückhalt der PAK ausgerüstet wurden.
Aktuell befindet sich die Anlage kurz vor der Fertigstellung. Die Inbetriebnahme wird zeitnah im Sommer 2025 stattfinden.
Weitere interessante Projekte zur Spurenstoffentfernung derzeit im Bau
Etliche weitere interessante Projekte, bei denen Tuch- und Aktivkohlefilter von HUBER zum Einsatz kommen werden, befinden sich derzeit im Bau:
Auf der Kläranlage Eglosheim bei Ludwigsburg entsteht derzeit ein weiteres Pulveraktivkohleverfahren. Anders als in Geisenheim erfolgt hier die PAK-Dosierung direkt in die Biologische Stufe. Die dreistraßige HUBER Tuchfiltration fungiert hier als so genannte Polishing Stufe und wird der gesamten Kläranlage nachgeschaltet.
Auf den Kläranlagen Schwäbisch Hall, Talhausen und Vörbach werden in naher Zukunft Verfahren mit Granulierter Aktivkohle für eine effiziente Elimination der Spurenstoffe sorgen. In allen drei Projekten hat man sich dazu entschieden, die Vierte Reinigungsstufe mit einer mehrstraßigen Vorfiltrationsstufe vor Störstoffeintrag zu schützen. Diese Aufgabe übernehmen überall die bewährten HUBER Tuchfilter RotaFilt®.
In Vörbach kommen zusätzlich 12 HUBER Aktivkohlefilter CONTIFLOW® GAK zum Einsatz, um die Adsorption der Spurenstoffe an Aktivkohle sicherzustellen.
Mehr zu Produkten und Lösungen von HUBER für die weitergehende Abwasserreinigung finden Sie unter: https://www.huber.de/de/loesungen/klaeranlagen/vierte-reinigungsstufe.html